Brief an den Ministerpräsidenten Georg Milbradt - 26. Februar 2003


26. Februar

Nachdem eine schriftliche Kontaktaufnahme mit dem Oberbürgermeister erfolgt ist, hatten wir uns gedacht, daß eine Unterstützung des Landes Sachsen für eine Stadionsanierung eine Beförderung der kommunalpolitischen Entscheidungen bewirken Könnte. Blauäugig verfassten wir als nachfolgenden Brief an "Flutstiefel" Georg Milbradt, in der Hoffnung, eine unterstützende Antwort zu erhalten. Daß Milbradt nebenbei noch Ehrenmitglied von "Intimfeind" Erzgebirge Aue ist, spielte dabei keine Rolle.

Dresden, den 26.02.03

Sehr geehrter Herr Ministerpräsident,

gestatten Sie mir, Sie auf eine Aktion zur Erhaltung des traditionsreichen Rudolf-Harbig-Stadions in Dresden aufmerksam zu machen. Meine Freunde und ich haben uns mit nachfolgendem Aufruf an die Politiker der Stadt Dresden, die Presse und alle Freunde des Rudolf-Harbig-Stadions und des 1. FC Dynamo Dresden e.V. und nunmehr auch an Sie gewandt. Wir möchten alle Adressaten bitten, bei den anstehenden Entscheidungen der öffentlichen Hand, insbesondere auch der Landesregierung, zur Erhaltung und dem Neubau von Sportanlagen in Dresden, unseren erklärten Willen das Rudolf-Harbig -Stadion als Fußballsportanlage weiterhin nutzen zu können zu berücksichtigen.

Wie kann dies ohne erhebliche öffentliche Mittel gelingen ? Noch dazu bei laufendem Spielbetrieb von bis zu 5 Mannschaften ? Wie können die Sicherheitsauflagen der Behörden und Sportverbände schon für den Zeitraum 2003/2004 erfüllt werden ? Wo könnte eine internationale Mannschaft zur Fußballweltmeisterschaft 2006 Quartier beziehen ?

Diese Fragen stellen sich nicht nur die Fußballfreunde in Dresden. Wir meinen, mit einem schrittweisen Umbau des Ovales an der Dresdner Lennéstraße könnte man diese Probleme kostengünstig und zeitnah lösen. In der Dresdner Presse (Dresdner Neueste Nachrichten am 13.02.03) wurde auch ein Konzept veröffentlicht, wie dies ohne erhebliche öffentliche Mittel und Aufgabe der Besitzansprüche der Stadt Dresden gelingen kann. Kurzfristig sind sicherlich vom Eigentümer Mittel für die dringendsten und unmittelbaren Erhaltungsmaßnahmen zur Absicherung des Spielbetriebes notwendig. Dies steht auch dem perspektivischem Neubau einer Multifunktionsarena in Dresden, an welchem Ort auch immer , nicht im Weg. Bedarf besteht in der Zukunft für beide Sportstätten.

Über eine Unterstützung Ihrerseits für den Erhalt unseres Stadions würden wir uns sehr freuen. Für Rückfragen und weitere Informationen stehe ich bzw. meine Mitstreiter Ihnen selbstverständlich gern zur Verfügung. Als Anlage erhalten Sie unseren Aufruf.

Mit freundlichen Grüßen

Anlage: - Aktion der Dynamofans www.pro-rhs.de -


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und hier die Antwort vom 26.03.2003, des Sächsischen Kultusministeriums auf untenstehendes Schreiben


Sehr geehrter Herr W.,

Ihr Schreiben vom 26.02.2003 mit anliegendem Aufruf der Dynamofans wurde der Leitstelle für Infrastruktur des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus durch die Sächsische Staatskanzlei zuständigkeitshalber übergeben.

Wie Ihrem Schreiben zu entnehmen ist, haben sie sich gleichzeitig an die Stadt Dresden gewandt. Diese ist in jedem Fall zunächst der richtige Ansprechpartner bezüglich Ihrer Wünsche zur Erhaltung und Sanierung des Rudolf-Harbig-Stadions, da die Kommune für die Erhaltung und Erweiterung ihrer Sportstätten verantwortlich zeichnet. Zwar ist eine staatliche Förderung bei entsprechender Ausstattung mit Haushaltsmitteln grundsätzlich denkbar, jedoch beträgt der RegelfÖrdersatz im Rahmen der Sportförderung des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus lediglich 30 von 100 und setzt eine gesicherte Gesamtfinanzierung voraus. Generell gilt, dass der Eigenanteil der Stadt mindestens dem der beantragten staatlichen Förderung entsprechen muss. Dazu ist die Einstellung der Mittel im Haushaltsplan und dessen Bestätigung durch das Regierungspräsidium Dresden erforderlich. Im Rahmen der zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel, muss die Stadt möglichst im Benehmen mit den Vereinen und Sportverbänden entscheiden, welche Prioritäten bezüglich der Erhaltung und des Neubaus der Sportstätten gesetzt werden, da das Interesse an der Verbesserung der Infrastruktur der Stadt vordergründig ist und eine staatliche Förderung stets subsidiär, d.h. nachrangig, erfolgt. Dazu kommt, dass für ein Stadion so relevante Anlagen, wie Tribünen, Zuschauerplätze, gastronomische Einrichtung und Parkplätzen auch auf Grund ihres kommerziellen Nutzens nicht im Rahmen der Sportförderung berücksichtigt werden können.
Wir empfehlen, dem Verein Dynamo Dresden deshalb zunächst mit der Stadt und evtl. mit dem Sächsischen Fußballverband in Verbindung zu treten, um Fördermöglichkeiten abzuklären.

Mit. freundlichen Grüßen

Alf - Rüdiger König

M i n i s t e r i a l d i r i g e n t